Smart-Meter-Rollout: Das Warten hat ein Ende – schon wieder!
Der Neustart der Digitalisierung der Energiewende scheint seit der angekündigten Novellierung des Messstellenbetriebsgesetzes wieder in greifbarer Nähe. Mit dem neuen Gesetzespaket ist nach langen Jahren des Wartens endlich ein agiler Rollout möglich. Damit soll der seit Jahren verschleppte und eigentlich bereits 2020 begonnene Rollout nun tatsächlich kommen.
Dann ging es doch ganz schnell: Im Oktober kündigte Wirtschaftsminister Robert Habeck eine geplante Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes an, in dem unter anderem Lockerungen bei Lagerung und Transport von Smart Meter Gateways (SMGW) enthalten sein sollen; Anfang Dezember vermeldeten dann mehrere Medien erste Details aus dem „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Kurzum: Prozesse rund um die intelligenten Zähler sollen entbürokratisiert, deutlich einfacher und für Verbraucher kostengünstiger werden.
Bürokratische, (teils) undurchsichtige Vorgaben und rechtliche Hürden, eine zu geringe Anzahl zertifizierter Hersteller von SMGW – die Liste der Fehlschläge im vor 15 Jahren begonnenen Prozess in Deutschland ist lang. Bereits vor zwei Jahren hatte man mit der Marktverfügbarkeitserklärung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gedacht, der Rollout habe begonnen. Dieser wurde jedoch durch das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen vergangenes Jahr als „voraussichtlich rechtswidrig“ bezeichnet. Im Mai dieses Jahres hatte das BSI seine Allgemeinverfügung kurz vor der mündlichen Verhandlung in dieser Sache selbst einkassiert. Ein einfacher Weg hin zu einem der wesentlichen Bausteine für die Energiewende sieht anders aus. Und dass an ihr kein Weg vorbeiführt, hat dieses Jahr mehr als deutlich gezeigt. Die Abkehr von fossilen Energien, die nicht nur begrenzt verfügbar, sondern auch schädlich für die Umwelt sind, ist dringend notwendig. Hierbei hilft nicht nur der forcierte Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch die Digitalisierung.
Chancen durch Smart Meter Gateways nutzen
Aber warum ist ein SMGW dabei so wichtig? Weil es viel mehr ist als eine digitale Messinfrastruktur. Es ist das Instrument, um Klimaschutz mit bezahlbarem Wohnraum zu vereinen – und damit das Wohnen der Zukunft umzusetzen. So ermöglicht das SMGW beispielsweise Anwendungen, die die Energieeffizienz steigern und Betriebskosten reduzieren. So können sie Verbrauchern dank smarter Stromzähler wertvolle Informationen über das Verbrauchsverhalten geben, schaffen so Transparenz und fördern das Verständnis zum Thema: Was sind meine Stromfresser im Haus? Wann gibt es besonders viel günstigen Strom aus Erneuerbaren? Auch unterjährige Verbrauchsinformationen und Vergleiche mit Referenzgebäuden können mittels SMGW bereitgestellt werden, ebenso wie moderne Smart-Home-Anwendungen, die vor Wohnraumschimmel oder Leckagen warnen. So können intelligente Messsysteme kostspieligen Sanierungen vorbeugen. All das und noch viel mehr ist mit dieser Infrastruktur möglich, die sowieso verpflichtend installiert werden muss. Dank dieser vernetzten Informationen lässt sich das volle Optimierungspotenzial des Gebäudebestands nutzen; ein bedeutender Baustein im Rahmen der Energiewende. Jetzt kann es endlich losgehen – hoffentlich endgültig!