Themenbeitrag
Der französische Messdienstleister Multimat Compteurs hat in Paris erstmals eines seiner Häuser mit AMR-Verbrauchszählern ausgestattet. Die notwendige Technik dafür stammt von noventic-Tochter QUNDIS. Auftraggeber Multimat Compteurs will die AMR-Technologie jetzt in immer mehr Gebäuden installieren. Weil es dem Unternehmen hilft, die Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen – und weil es den Mietern hilft, lästige Ablesetermine zu vermeiden.
Der Ausblick aus diesem Gebäude, vor allem aus den oberen der insgesamt neun Etagen, ist prächtig. Das Wohnhaus liegt im 20. Arrondissement im Osten von Paris, nur wenige Schritte entfernt vom angesagten Viertel Belleville. Einst ein Einwandererviertel, wandelte es sich zu einem bunten Quartier, attraktiv für junge Künstler und deren Familien. Heute ist es ein angesagtes Szeneviertel mit Cafés, Galerien, Bars und Clubs.
Wandel und Innovation sind also nichts Neues in Belleville. Gleiches gilt für die Bewohner der Eigentumswohnungen in der Rue du Télégraphe und für das Unternehmen, das bei ihnen den Energieverbrauch misst. Dabei handelt es sich um Multimat Compteurs, einen in den 1950er Jahren gegründeten Messdienstleister mit Pariser Zentrale und zwei Niederlassungen, in Lyon und Lille. Die Söhne von Gründer Francis Giacomoni, Stephan und Florent, führen das Unternehmen heute. Hauptgeschäft des Unternehmens war lange Zeit das Ablesen von Wasserzählern, heute zählt auch das punktgenaue Messen von Heizwärme mittels AMR-Technologie dazu. Die Pflicht, Mietern auch unterjährig Informationen zu ihren Verbräuchen zur Verfügung zu stellen, auf die sich die deutsche Wohnungswirtschaft derzeit vorbereitet, wird – weil europäisches Recht – auch in Frankreich gelten. Allerdings waren die dortigen Immobilienbetreiber bisher ziemlich zurückhaltend bei der Installation der dafür notwendigen Messinstrumente und Infrastruktur.
Digitale Zählerfernauslese und Prozessoptimierung – dank AMR-Technologie
Multimat bietet seinen Kunden dank der von QUNDIS entwickelten und gefertigten AMR-Technologie die Möglichkeit, die Verbräuche jeder Wohnung zu messen und abzurechnen – ohne, dass dafür ein Ableser persönlich vor Ort die Wohnungen betreten muss, um die Zählerstände zu erfassen. Grundlage dieses Fortschrittes ist das Automatic Meter Reading (AMR), ein Verfahren zur Zählerfernauslesung. Das Herzstück bilden Netzwerkknoten im Treppenhaus. Sie empfangen die Verbrauchsdaten der Messgeräte alle vier Stunden. Da die Empfangsreichweite wegen dicker Wände oder betonierter Böden beschränkt sein kann, bilden bei größeren Wohnobjekten mehrere Netzwerkknoten ein Ablesenetzwerk. Mindestens einer dieser Knoten steht in direkter Kommunikation zum Gateway. Dieses Gerät stellt wiederum eine Internetverbindung per Mobilfunk oder Ethernet zum Messdienst her und überträgt die Zählerstände.
Zudem konnte Multimat seine internen Prozesse dank AMR-Technologie verbessern. Das Unternehmen residiert nämlich im Süden der französischen Hauptstadt, so dass seine Mitarbeiter fürs herkömmliche Ablesen der Verbrauchsdaten quer durch Paris fahren mussten, um zum Einsatzort und wieder zurück zu gelangen. Dank AMR-Technologie entfällt dieser Aufwand, die Dienstleistung kann nun deutlich effizienter und somit für die Kunden kostengünstiger erbracht werden.
Zudem konnte Multimat seine internen Prozesse dank AMR-Technologie verbessern. Das Unternehmen residiert nämlich im Süden der französischen Hauptstadt, so dass seine Mitarbeiter fürs herkömmliche Ablesen der Verbrauchsdaten quer durch Paris fahren mussten, um zum Einsatzort und wieder zurück zu gelangen. Dank AMR-Technologie entfällt dieser Aufwand, die Dienstleistung kann nun deutlich effizienter und somit für die Kunden kostengünstiger erbracht werden.
Anknüpfungspunkt für weitere Anwendungen
Anfang 2016 war Multimat, was den französischen Markt betrifft, vergleichsweise früh dran, als es den Auftrag vergab, das Wohnhaus aus den 1970er Jahren im 20. Arrondissement mit der AMR-Technologie und modernen AMR-Verbrauchszählern auszustatten. Insgesamt wurden 200 digitale Verbrauchszähler installiert. Diese übermitteln die erfassten Verbrauchswerte über den Netzwerknoten Q node 5 und das Q SMP Gateway an Multimat. „Unser Plan ist aufgegangen: In den mittlerweile mehr als zwei Jahren seit dem Einbau der digitalen Geräte hat die Übertragung der Daten zu 100 Prozent funktioniert.“, beschreibt Patrick Llorca, Projektleiter von QUNDIS, den Erfolg. Llorca verweist zudem auf viele weiterführende Anwendungen, die sich durch eine hochfrequente Übertragung von Wasserverbrauchsdaten dem Mieter, dem Wohnungsunternehmen oder dem Messdienstleister eröffnen. Ein Beispiel vom Schwester-Unternehmen KeepFocus aus Dänemark ist die frühzeitige Identifizierung von „Leckage“ – bevor ein von außen sichtbarer Wasserschaden entstanden ist – über Algorithmen.
QUNDIS-AMR-Technologie: Fazit
Für QUNDIS war es eine Premiere – allerdings nur in Frankreich. Im Heimatmarkt Deutschland hat man mit der digitalen Verbrauchserfassung schon gute Erfahrungen sammeln können. Multimat will künftig mehr und mehr Gebäude mit der QUNDIS-Technologie ausrüsten. Die guten Erfahrungen aus der Rue du Télégraphe haben das Unternehmen dazu ermutigt. Und so dürfte sich die innovative Kraft des quirligen 20. Arrondissements bald auch in anderen Vierteln und Städten ausbreiten.